Steil

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windet sich der Caminho in engen Serpentinen die 900 Höhenmeter hinauf zum Covakrater. Der spärliche Schatten ist willkommen für kurze Verschnauf- und Trinkpausen. Auch unser heutiger Guide mit dem weißen Fell muss sich manchmal ausruhen. 

Aber das Panorama ist fantastisch, kein Wölkchen trübt die Aussicht. Erbarmungslos brennt die Sonne herunter und heizt die Caldeira des erloschenen Vulkans so richtig auf. Aber auf der anderen Seite wurde uns ein Kiosk versprochen! Also durch und dann die Enttäuschung: zumindest heute geschlossen 🙁

Wir müssen also auf dem Rückweg auf unsere gut aufgewärmten Vorräte zurückgreifen – leider haben wir keine Teebeutel dabei und auch nichts für unseren treuen Begleiter.

Nach etwas zu vielen Höhenmetern in den Beinen und etwas zuviel Sonne (Sonnenbrand durch das Baumwollhemd) kehren wir froh, es geschafft zu haben, zur Casa Cavoquinho zurück.

Weil man plötzlich in den Tropen

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Nach einem herzlichen Abschied von unseren Vermietern Celestine und Carlos besteigen wir pünktlich die Morgenfähre nach Porto Novo. Diese legt auch ebenso pünktlich (sic!) ab. Santo Antao, wir kommen! Vorbei am Ansteuerungsfeuer verlassen wir die Bucht von Mindelo, das achteraus in der Morgensonne glänzt. Der Passat weht mit Stärke 5-6, Gischt bis aufs Oberdeck, Wackelbretttraining inklusive. Trotzdem ist weit und breit kein Segler zu sehen, dafür jedoch – Wale!

Im Hafen erwartet uns bereits das Aluguer um uns zu unserer nächsten Unterkunft zu bringen. Es geht die Küstenstraße entlang durch rot-gelb-ockerfarbene Mondlandschaft, knochentrocken hier auf der Leeseite der Inselberge. Da – der Fahrer (fesch und des Englischen mächtig) deutet aufgeregt ins Wasser tief unter uns: look, the turtles!

Wir passieren Janela, bekannt für seine Grogue-Produktion und plötzlich um die Ecke ist es grün. In Vila de Pombas verlassen wir die Küste und biegen ins Vale de Paul ab. 7 km geht es nun stetig bergauf bis ans Ende der Straße. Dort an den steilen Abhang geklebt liegt die Casa Cavoquinho in mitten der Bananen, Papayas, Mangos und Tamarinden.

Die Aussicht von der Terrasse über das Paulstal und die umliegenden Berge ist fantastisch. Da müssen wir doch auch gleich zum Pico Antonio. Doch leider liegt der vis a vis und um hinauf zu gelangen müssen wir zuerst in die Schlucht hinab. Hier ist es tropisch heiß und schwül, nebst Zuckerrohr und Yams wird allerlei Gemüse angebaut. Der Aufstieg ist steil und schweißtreibend. Gott sei Dank findet sich auf einer Felsnase hoch über dem Tal eine kleine Cafebar um unsere Flüssigkeitsverluste wieder auszugleichen.

Erfrischt gehts unter dem senkrecht aufragenden Felsen des Pico Antonio vorbei nach Cha de Padres. Zwischen den Wolken zeigt sich eine grandiose Bergkulisse.

Am späten Nachmittag kehren wir müde und hungrig zur Casa Cavoquinho zurück. Dort erwartet uns ein wunderbares Menü: Epanadas, Süßkartoffelsuppe und Stachelmakrele mit Gemüsekuskus und Ratatuille, zum Nachtisch noch Schokomousse. Dazu gibt’s Cerveja für Klaus und Hibiskussaft für Uschi, begleitet vom Froschkonzert.

Durch die Wüste

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Früh am Morgen – weil die Anpassung an die Zeitzone noch nicht so recht gelungen ist – bummeln wir nochmals durch die Stadt. Der Fisch wird gerade von Frauen auf dem Kopf von den Booten zum Markt getragen, auch sonst finden wir noch nicht allzu viel offene Geschäfte, dafür aber das berühmte Graffiti von Cesaria Evora.

Der gestern so belebte Laghina beach ist heute Vormittag noch fast menschenleer, aber es weht die grüne Flagge, also rein ins Vergnügen. Das Wasser hat 24°, für den Atlantik Anfang Mai nicht schlecht.

In der Mittagshitze steigen wir durch die Vorstädte Mindelos im Norden direkt vom Quartier zum Startpunkt unserer „kurzen“ Einstiegswanderung. Aus gepflegten Einfamilienhausvierteln werden weniger gepflegte Bauruinen, aus Bauruinen Baracken , aus Baracken staubtrockene Steinhaufen – jeden Moment müsste Luke mit seinem Blechflieger hier um die Ecke biegen. Wir lassen die bewohnte Gegend nun endgültig hinter uns und wandern weiter Richtung Praia Joao Evora, eine einsame Bucht hinter dem Nordkap von Sao Vicente. Einst einsam – und wieder: In der Zwischenzeit versuchte ein wahnsinniger Milliardär hier ein Luxusferiendorf hochzuziehen. Die Zeugen seines Scheiterns stehen heute noch in der Landschaft herum.

Von hier weg verspricht der Wanderführer einen Küstenpfad nach Salamansa. Doch schon der Einstieg ist kaum zu finden und lässt uns recht ratlos auf rutschigem Lavageröll herumklettern. Doch in Person des Wächters der genannten Bausünden findet sich eine Ritter in zerissenen Schuhen der uns liebenswerterweise zurück auf den Pfad führt und das nicht markierte ausgesetzte Stück begleitet. Ohne ihn wären wir wohl umgekehrt und hätten die wirklich grandiose Küstenwanderung nicht erlebt. In der Ferne ist denn endlich unser Ziel, der Fischerort Salamansa zu sehen. Über Lavabrocken und Sanddünen geht’s zur Bucht hinunter. Hier steht der starke Wind voll herein und eine entsprechende Brandung lädt vor allem Kiter und Surfer – und ein paar unerschrockene Kinder – zum Baden ein.

Uns zieht es mehr zur Hafenkneipe, die cerverja ist gut gekühlt und der fangfrische Fisch ein Gedicht!

First Impressions

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Endlich – nach einer kurzen Nacht in Lissabon und weiteren vier Stunden Flug  – sind sie da: winzige Inseln in der Unendlichkeit des Atlantiks. Im Sinkflug noch an den hohen Bergen Sao Antaos vorbei, durchgerüttelt vom Passat, landen wir pünktlich um 11:35 Ortszeit (-3 gegenüber  der mitteleuropäischen Sommerzeit) auf Sao Vicente. Viel ist auf diesem Außenposten Afrikas nicht los. Der Buschdoktor lässt grüßen….

Zu unserem Erstaunen funktioniert der elektronische Check-in der Fremdenpolizei und nach einigen Minuten angespannter Erwartung kommt auch unser Gepäck. Mindelo wir kommen!

Ein Apartment mit großer Dachterrasse, Blick aufs Meer und in Gehentfernung zum Strand und zur Altstadt – so lässt sich’s leben.

Der Passat bläst uns durch die Gassen der Altstadt, wo der Gouverneurspalast besichtigt wird und bald schon ein kunsthandwerkliches Schmuckstück meinen Hals ziert, natürlich mit tartaruga, die man auch sonst in jeder erdenklichen Form hier findet (hoffentlich gibt’s auch noch ein paar lebende Exemplare). Sonst ist heute auch auf den Kapverden Feiertag und die Geschäfte, Museen und Märkte geschlossen. Das Leben hat sich an den Stadtstrand verlagert. Groß und Klein, Weiß und Schwarz, hier trifft sich Alles. Auch wir stürzen uns in die hohen Atlantikwellen.

Mar Azul

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Cesária Évora

O Mar,
Detá quitinho bô dixam bai
Bô dixam bai spiá nha terra
Bô dixam bai salvá nha Mâe… Oh Mar

Mar azul, subi mansinho
Lua cheia lumiam caminho
Pam ba nha terra di meu
São Vicente pequinino,
Pam ba braçá nha cretcheu

O Mar,
Anô passá tempo corrê
Sol raiá, lua sai
A mi ausente na terra longe…
O Mar